Dieser einzigartige Geruch nach verschmortem Plastik und Restmülltonne, das vertraute Knistern des Reifenfeuers. Farbenfroh kostümierte Gestalten tanzen und singen sich in Trance um ihren Herrn – den Einweggott – zu verehren. Am Rand der kleinen Lichtung trommeln andere, weniger aufwändig kostümierte Menschen auf kaputten Blumentöpfen, Pfannen, Eimern, leeren Kanistern und alles was sonst aus der Plastikzeit stammt. Das Dosenbier wird langsam knapp und nur an besonderen Feiertagen wie heute getrunken. Heute ist Dosenmontag der Tag an dem sich vor 20 Jahren alles änderte.

Wir schreiben das Jahr 2100. Erdöl gibt es schon lange nicht mehr. Am 17. November 2070 wurde die letzte Bohrinsel eingenommen und seither besetzt. Im Kampf um das letzte verbliebene Plastik gab es zahllose Opfer. Aus den Ruinen der Gesellschaft entstehen neue Stämme die im Einklang mit der Natur leben. Müll ist eine Reliquie aus der Vergangenheit. ein Geschichtsdokument, dass sich nie zersetzt und ein seltenes Gut.

„Einweggott“ stellt Kreaturen aus Müll besonders unberührter Natur gegenüber. Hierbei sind die Kostüme angelehnt an Ritische und Pagane Tracht, die Wiederrum mit der Materialität der abgebildeten Kleidung im Konflikt steht. Auch diese Serie ist Teil von Akkumulatio.
EINWEGGOTT
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